Dokumentarfilm:
Halbmond über Brandenburg
Die Mark, der Nahe Osten und der Islam
1001 Nacht in Brandenburg – Integration von Muslimen nach den Kreuzzügen in der Mark, die erste muslimische Reiterstaffel in der preussischen Armee, der Bau von Pyramiden im Spreewald 1856 und ersten Moschee auf deutschem Boden im Jahr 1915 – das sind einige der Themen aus dem Film Halbmond über Brandenburg von Kristoffer Born und Christoph Wunnicke.
Gerade Brandenburg hat eine ganz besondere Verbindung zum Islam. Schon im Hochmittelalter gibt es feste Handelsrouten zwischen den islamischen Reichen und der Mark. Nach den Kreuzzügen finden im Spätmittelalter erste Einbürgerungen von Muslimen statt und in den Herrscherhäusern der Brandenburger Könige greift die Begeisterung für die ägyptische Kultur um sich. Unter Friedrich Wilhelm I. entsteht 1732 in Potsdam der erste Gebetsraum für Muslime auf dem Gebiet des heutigen Deutschlands. 1741 integriert dann Friedrich II. eine muslimische Reiterstaffel in seine preußische Armee. Im 19. Jahrhundert prägt die Orientbegeisterung Brandenburg nachhaltig, u.a. lässt sich Fürst Pückler 1856 in Branitz eine Pyramide bauen.
Kaiser Wilhelm II. intensiviert nach seiner Palästinareise 1898 die Beziehungen zum Osmanischen Reich und lässt 1915 in Wünsdorf nicht nur die erste Moschee auf deutschem Boden errichten, sondern parallel auch eine deutsche Dschihad-Strategie ausarbeiten. Genau hundert Jahre später entsteht 2015 ausgerechnet auf dem Grundstück der ersten Moschee auf deutschem Boden in Wünsdorf eines der ersten großen deutschen Flüchtlingslager für vom Krieg geflüchtete Syrer.
Viele dieser kaum bekannten Geschichten fasst erstmalig der Film von Kristoffer Born und Christoph Wunnicke zusammen. Die beiden Autoren nehmen den Zuschauer darin mit auf eine ungewöhnliche Zeitreise und zeigen am Beispiel Brandenburgs auf, wie über die Jahrhunderte und Gesellschaftssysteme hinweg die Beziehungen zum Islam die Regionen Deutschlands geprägt haben und bis heute prägen.
Trailer: Halbmond über Brandenburg